Geschichtlicher Hintergrund der Osteopathie
Die Osteopathie wurde von Andrew Taylor Still, einem amerikanischen Arzt, im 19. Jahrhundert entwickelt. Als Sohn eines Predigers und Arztes lernte er früh, mit Krankheit und Tod umzugehen. Als Mitte des Jahrhunderts in Amerika der Bürgerkrieg ausbrach, meldete sich Still freiwillig zur Kavallerie, um dort als Chirurg zu arbeiten.
Zu dieser Zeit blieb der Erfolg bei Operationen meist aus und Still fing an, solch eine Medizin zu hinterfragen, bei der zwar der Eingriff „gelingt“, aber der Patient trotzdem verstirbt. So begann er, sich intensiv mit der Anatomie und Physiologie des Menschen auseinanderzusetzen, um eine bessere Form der Behandlung zu finden.
Er entwickelte ein mechanisches Bild des Körpers, bei dem alles in Bewegung ist und miteinander zusammenhängt. Er entdeckte, dass der Körper über Selbstheilungskräfte verfügt, die bei entsprechender Stimulation Krankheiten heilen können. So entstand eine neue Behandlungsform, die keine Medikamente benötigt oder Symptome bekämpft, sondern nach der Ursache von Krankheiten sucht. Still gab ihr den Namen „Osteopathie“, bestehend aus osteon (griech. Knochen), da er mit ihnen seine Untersuchungen begonnen hatte, und pathos (griech. Leiden), die der Osteopath lindern möchte.